Ein Brückentag der besonderen Art fand am 26. Juni an der Katholischen Stiftungshochschule München (KSH München) statt. Der erste KSH-Tag der Forschung verstand sich als Brücke zwischen Forschung und Praxis. Mehr als 120 Besucher:innen aus Wissenschaft und Profession kamen an den Campus München, um mehr über zukunftsweisende Forschungsprojekte und Erkenntnisse aus erster Hand zu erfahren. Der KSH-Forschungstag war Teil des KSH-Projekts „DIAMANT: Building Bridges Across Generations“. Abgerundet wurde der Fachtag mit dem Sommerempfang des Alumni-Netzwerks.
Der Wunsch nach einem KSH-Tag der Forschung oder auch Dies Academicus, wie er an vielen anderen Hochschulen und Universitäten genannt und gefeiert wird, wurde schon seit längerer Zeit an der KSH München gehegt. Mit der zunehmenden Forschungsaktivität der vergangenen Jahre verstärkte er sich. Die KSH München ist nicht nur ein bekannter Lernort für ein sozial-, bildungs- und gesundheitswissenschaftliches Studium, sondern auch ein relevanter Ort der Forschung. Die zahlreichen Forschungsprojekte, das Zentrum für Forschung und Entwicklung (Z:F:E), das Kompetenzzentrum „Zukunft Alter“ und die diversen Promotionsangebote belegen diese erfolgreiche Entwicklung hin zur forschungsstarken Hochschule.
Ein für den KSH-Tag der Forschung entscheidendes Projekt ist DIAMANT. Das übergeordnete Ziel des Forschungsprojektes ist, die Solidarität zwischen den Generationen zu stärken und nachhaltige Unterstützungssysteme im Sozialraum zu etablieren. Gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst forscht das DIAMANT-Team zu innovativen Konzepten vor Ort wie beispielsweise Caring Communities, Nachbarschaftshilfen, Quartiers- und Mehrgenerationenhäuser. Das Projekt leitet Prof. Dr. Martina Wolfinger, Vizepräsidentin der KSH München für Forschung und Entwicklung. Andrea Glodek ist als wissenschaftliche Mitarbeiterin an DIAMANT beteiligt. Sie übernahm die Organisation und Moderation des KSH-Tags der Forschung. Der Fachtag mit dem Titel „Building Bridges: Lebensräume innovativ und solidarisch gestalten“ bot eine optimale Plattform für einen interdisziplinären Austausch und förderte den Wissenstransfer zwischen Hochschule und Berufswelt.
„Die KSH München versteht sich schon seit vielen Jahren als Brückenbauerin zwischen Wissenschaft und Praxis, zwischen Forschenden und Anwender:innen und zwischen allen Menschen, die ein gemeinsames Ziel verfolgen, und zwar den Lebensraum solidarisch und innovativ zu gestalten“, sagte KSH-Präsidentin Prof. Dr. Birgit Schaufler in ihrem Grußwort. Ein buntes Feuerwerk an Forschungsthemen für den Berufsalltag erwarte die zahlreichen Besucher:innen, kündigte sie an. Und damit hatte sie nicht zu viel versprochen – im Gegenteil: Der Tag der Forschung überzeugte mit einem umfassenden wie vielfältigen Programm, das Vorträge, Poster- und Art-Based-Research-Ausstellungen sowie eine abschließende Podiumsdiskussion und Preisverleihung umfasste. Aufgrund der Fülle an Themen und Input war der Fachtag äußerst kurzweilig.
Den Auftakt machte Prof. Dr. Dorit Sing, KSH-Professorin für Soziologie in der Sozialen Arbeit, mit dem Hauptvortrag „Die Lösung liegt vor Ort! Die Integrierte Sozialraumplanung (ISP) als praxisorientierter Ansatz zur Stärkung von Gemeinschaften“. In der Keynote betonte die Professorin, dass wir alle Gestalter:innen der Zukunft seien und dies vor allem in der Integrierten Sozialraumplanung unter Beweis stellen könnten. Neben den wissenschaftlichen Erkenntnissen ihrer Studie bot sie den Zuhörer:innen wichtige Handlungsempfehlungen zum Mitnehmen an.
Nach dem Hauptvortrag folgten parallele Vortragssessions. Insgesamt neun Beiträge aus den Themenfeldern „Familie und Lebenswelt“, „Altern und Sterben“ und „Ethik“ wurden von Forschenden und Lehrenden der KSH München angeboten. Anschließend folgten eine Poster- und eine Art-Based-Research-Ausstellung im Foyer und in den Seminarräumen des Ellen-Ammann-Hauses. Die beiden Ausstellungen waren mit Beiträgen von Studierenden und Promovierenden bestückt. Die kunstorientierte Forschung verdeutlichte, wie kreativ Wissenschaft sein kann und welche Medien sie dafür zu nutzen weiß.
Einordnung und Reflexion gab die abschließende Podiumsdiskussion mit Prof. Dr. Carolin Auner, Dr. Isabel Burner-Fritsch, Daniel Großmann und den beiden KSH-Studierenden Maria Hörtrich und Ulrich Grieser. Die Runde wurde von Prof. Dr. Clemens Koob moderiert. Das Panel baute ebenfalls Brücken und erklärte, wie Studieren, Forschen und Praktizieren zusammenhängen. Zudem formulierte die Runde eine Definition des Innovationsbegriffs. Den krönenden Abschluss bildete die Preisverleihung für ausgezeichnete Forschungsarbeiten: Es wurden zwei Poster aus der Ausstellung geehrt, die das Publikum während des Fachtags bestimmte. Zudem wurde eine exzellente Dissertation mit dem Promotionspreis des Fördervereins der KSH e.V. gewürdigt. Die Arbeit von Dr. Viola Straubenmüller hatte eine Auswahlkommission bereits vor dem KSH-Tag der Forschung ermittelt.
Es war ein nahtloser Übergang zum Sommerempfang des Alumni-Netzwerks. Prof. Dr. Andreas Schwarz, Vizepräsident der KSH München für Studium und Lehre, begrüßte die geladenen Alumni an ihrer ehemaligen Alma Mater. „Nach einem ausgesprochen gelungenen KSH-Tag der Forschung stehen nun die Gespräche im Mittelpunkt. Im Austausch gemeinsam Brücken bauen, soll das Kernthema des heutigen Alumni-Empfangs sein“, lud der Vizepräsident ein. In seiner kurzen Ansprache betonte er die Innovationskraft der KSH München. Diese zeige sich für ihn unter anderem an der stetigen Weiterentwicklung des Studienangebots. Im kommenden Wintersemester starte beispielsweise nicht nur der Bachelorstudiengang Soziale Arbeit dual am Campus Benediktbeuern, sondern auch das neue Studienfach Wirtschaftspsychologie am Campus München. Der Alumni-Sommerempfang wurde von Diana Haberl, Leitung Praxis, Alumni und Career, und ihrem Team organisiert. Bereits seit 25 Jahren besteht das Alumni-Netzwerk, das sich dem Austausch mit den ehemaligen Studierenden und dem intensiven Kontakt mit der Praxis verschrieben hat. Die Alumni sind regelmäßig zu Fachtagungen, Festakten oder den Career Days an die Hochschule eingeladen. Die alljährliche Veranstaltung findet abwechselnd an beiden Hochschulstandorten statt – in diesem Jahr wurde sie bewusst in den KSH-Tag der Forschung eingebettet und somit eine weitere Brücke geschlagen.
Hauptvortrag: Die Lösung liegt vor Ort! Die Integrierte Sozialraumplanung (ISP) als praxisorientierter Ansatz zur Stärkung von Gemeinschaften
Prof. Dr. Dorit Sing
Vortragssession: Drei Räume und je drei Vorträge
Raum 1:
Raum 2:
Raum 3:
Wohnen für Hilfe im ländlichen Raum - Einblicke in den Forschungsstand und zu den Einschätzungen potenzieller Zielgruppen
Andrea Glodek (Referentin), Prof. Dr. Martina Wolfinger, Dr. Christoph Ellßel
Posterausstellung:
Art-based research:
Podiumsdiskussion
Preisverleihungen: Gewinner des Publikumspreises für das beste Poster des Tages; Preis des Fördervereins Katholische Stiftungshochschule München e.V. für eine Promotionsarbeit
Ende des KSH-Tags der Forschung, Start des Alumni Sommerempfangs