Entwicklungsprojekt: Studiengang Community Health Nursing

Die Katholische Stiftungshochschule München hat einen weiterbildenden Studiengang für ein neues Berufsbild – das Community Health Nursing – entwickelt.

Studenten beim Community Health Nursing
Forschungsgegenstand
Forschungsgegenstand

Community Health Nursing als Studiengang

Die Katholische Stiftungshochschule München hat unter Förderung der Agnes-Karll-Gesellschaft für Gesundheitsbildung und Pflegeforschung im Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) und finanzieller Unterstützung der Robert Bosch Stiftung einen neuen Studiengang für ein neues Berufsbild entwickelt. Der weiterbildende Masterstudiengang Community Health Nursing (M.Sc.) wurde zum Wintersemester 2020/21 akkreditiert und ist für Pflegefachpersonen studierbar.

Projekthintergrund
Projekthintergrund

Ein neues Berufsbild etablieren

Steckt die gesundheitliche Versorgung in der Krise? Verschiedene Trends beeinflussen die Versorgungssituation jedes einzelnen. Dazu gehören:

  • der demographische Wandel,
  • der Ärztemangel im ländlichen Raum,
  • die Zunahme an Zivilisationskrankheiten,
  • die Abnahme an pflegerischen und medizinischen Fachkräften und
  • fehlende Kooperationen innerhalb des Gesundheitssystems.

Mit dem Konzept „Community Health Nursing“ soll ein neues pflegerisches Berufsbild etabliert werden, dass sich diesen Herausforderungen annimmt. Das folgt dem Vorbild anderer Länder.

Mehr Infos über diesen Beruf

Community Health Nurses sind hochspezialisierte Pflegefachpersonen, die v. a. in der Primärversorgung erste Ansprechpartner für gesundheits- und krankheitsbezogene Fragen sind.

Community Health Nurses wissen ihre breit gefächerten Kompetenzen

  • settingbedingt, also in einem Stadtteil, einer bestimmten Einrichtung oder einer Region,
  • bevölkerungsabhängig, folglich auf eine bestimmte Bevölkerungsgruppe bezogen, wie ältere Menschen, Kinder, Flüchtlinge oder Wohnungslose und
  • krankheitsbezogen, wie beispielsweise Menschen mit einer chronischen Erkrankung

einzusetzen und können dabei eigenständig und/oder durch das multiprofessionell wirkende Team, in dem sie arbeiten, Entscheidungen zum Behandlungsprozess treffen.

Output und Ergebnisse
Output und Ergebnisse

Der Weg zum Studiengang

Vor dem Hintergrund internationaler Erfahrungen können für den deutschen Raum folgende Kernkompetenzen und -aufgaben einer Community Health Nurse definiert werden:

Neben der Anamnese, der körperlichen Untersuchung, einer Diagnosestellung und Behandlung, gehört auch das Umsetzen von Tests, die Messung von Vitalzeichen inklusive der Kontrolle medizinischer Parameter, die Überweisung und unter Umständen auch die Verordnung von Medikamenten zum Aufgabengebiet.

Koordinierung der Medikation, Einleiten der Therapie sowie die Überwachung der Therapietreue (Compliance bzw. Adhärenz) und Beratung zu Wechsel- und Nebenwirkungen.

Elementarer Bestandteile der Primärversorgung sind die Gesundheitsförderung und die Weitergabe von Gesundheitsinformationen.

Community Health Nurses sollen Gesundheits- bzw. Versorgungszentren leiten und die Zusammenarbeit mit anderen Gesundheitsprofessionen weiterentwickeln.

Die Community Health Nurse sollte mit neuen Technologien (Telemedizin, Telenursing) im Gesundheitswesen vertraut sein und patientenzentriert einsetzen können.

Kontakt
Kontakt

Projektleitung und Mitarbeit

Wissenschaftliche Projektleitung an der KSH München
Prof. Dr. Bernd Reuschenbach
bernd.reuschenbach@ksh-m.de

Wissenschaftliche Projektmitarbeiterin an der KSH München
Miriam Primig, M. Sc.

Weitere Informationen
Weitere Informationen

Dokumentation und Weiterführendes

Auf der Website des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe (DBfK) finden sich unter dem Thema "Community Health Nursing"  und dem Einfluss auf die (kommunale) Gesundheitsversorgung in Deutschland, wie z. B. Community Health Nursing in Deutschland einige wichtige, weiterführende Veröffentlichungen zu Community Health Nursing.

Projektförderer