<p>Der Werdenfelser Weg ist ein verfahrensrechtlicher Ansatz zur Vermeidung von Fixierungen und freiheitsentziehenden Maßnahmen (FEM) in Einrichtungen. Er unterstützt die Einrichtungen bei Einführung bzw. Umsetzung von Alternativmaßnahmen. Der/die Verfahrenspfleger/in wirkt im betreuungsgerichtlichen Einzelauftrag als Interessenvertreter/ in und Fürsprecher/in eines von einer Fixierung Bedrohten im Genehmigungsverfahren.</p><p>Eine Kombination von pflegefachlichem Wissen über Vermeidungsstrategien und juristischem Informationsstand über die rechtlichen Kriterien befähigen die Verfahrenspfleger/ innen im gerichtlichen Auftrag jeden Fixierungsfall individuell einzuschätzen und Alternativen gemeinsam mit dem Heim und den Angehörigen zu überlegen.</p><p><strong>Aufgaben </strong>des Verfahrenspflegers:</p><ul><li>Pflegefachliche Gefahrenanalyse der Notwendigkeit und Vermeidbarkeit von Fixierungen unter Einbeziehung der Folgen.</li><li>Kommunikation mit Pflegenden und Angehörigen zur Herbeiführung einer einvernehmlichen, einzelfallbezogenen und von allen getragenen Risikobeurteilung und Strategie.</li><li>Stärkung der Handlungssicherheit der Einrichtungen bei vermeintlichen Haftungsängsten im Zusammenhang mit Fixierungssituationen.</li><li>Enge Kooperation mit dem örtlichen Betreuungsgericht und Erstellung von Abschlußberichten zur Vorbereitung der betreuungsgerichtlichen Fixierungsentscheidung.</li></ul>
Psychisch traumatisierte Kinder und Jugendliche stellen für alle Berufsgruppen, die mit ihnen zu tun haben, eine besondere menschliche und fachliche Herausforderung dar. Viele der Kinder und Jugendliche leiden an Posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS) und sind deshalb in ihrer Entwicklung und Entfaltung schwerwiegend und umfassend beeinträchtigt. Sie brauchen pädagogische Begleiterinnen und Begleiter, die bestimmte Verhaltensweisen als Folgen traumatischer Erfahrungen erkennen und sie dabei unterstützen, die Störungen zu überwinden. Ein Basiswissen über Auswirkungen traumatischer Erfahrungen ist für die pädagogische Praxis ebenso wichtig wie das Wissen über hilfreiches Verhalten.<p>Ziel der Fortbildung ist die Vermittlung allgemeiner Grundlagen der Psychotraumatologie und wissenschaftlich basierter Konzepte der Traumatherapie und -pädagogik. Die Supervisionseinheiten dienen der Reflexion des eigenen Handelns und der persönlichen Sicherheit im Umgang mit Menschen, die von einer psychischen Traumatisierung betroffen sind.</p><p>Außerdem sollen die Teilnehmenden mit Unterstützung der Leitung und der Referenten ein Projekt entwickeln, in dem ein Grundgedanke der Traumapädagogik in der Einrichtung umgesetzt wird.</p>
<p>Die Supervisionsausbildung des Instituts für Fort- und Weiterbildung nutzt systemische Sichtweisen, Erkenntnisse der Psychoanalyse sowie verschiedene Ansätze der humanistischen Psychologie. Die Ausbildungsgruppe selbst ist ein wichtiger Lernort und Lerngegenstand.</p><p>Das Erkenntnis- und Handlungsmodell beruht auf einem situationsdeutenden, problemlösungs- und ressourcenorientierten supervisorischen Kompetenzprofil. Die Ausbildung steht im Bezug zur Sozialen Arbeit, zur Pflege, zu Bildung und Erziehung.</p>